Gesundes neues Jahr!

Liebe Braunsbedraer und Braunsbedraerinnen,

 

ich wünsche Ihnen ein gesundes und glückliches neues Jahr und verbinde diesen Wunsch mit der Hoffnung, dass wir alle als Gesellschaft einen Weg finden, der uns ein normales und gedeihliches Zusammenleben trotz des Coronavirus ermöglicht und dass wir gestärkt aus dieser Pandemie kommen. Denn so schlimm und einschneidend das vergangene Jahr war, hat es uns doch gezeigt, wieviel Solidarität unter den Menschen herrscht, wie diszipliniert wir gemeinsam agieren können, um unsere Mitmenschen und uns selbst zu schützen.

Das Jahr 2020 wird untrennbar mit der Coronapandemie verbunden bleiben und auch wenn mit dem jetzigen Wissen vieles hätte anders gemacht werden können, haben wir die Pandemie bisher gut gemeistert und ich danke allen Bürgern für ihr Verständnis, ihre Unterstützung und ihr Durchhaltevermögen. Nur gemeinsam konnten wir bisher einen deutlich schlimmeren Verlauf verhindern.

 

Wir haben uns im letzten Jahr aber nicht nur mit der Eindämmung der Pandemie beschäftigt, sondern in vielen anderen Bereichen dazu beigetragen, das Leben in unserer Stadt Stück für Stück zu verbessern. Ich möchte in einem kurzen Rückblick einen Überblick üb er die Aktivitäten des letzten Jahres geben:

 

Einleitend widme ich einen Abschnitt den Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr. Nicht nur, dass unsere Kameraden im letzten Jahr mit 191 Einsätzen statistisch gesehen an jedem 2. Tag im Jahr im Einsatz waren, mussten Sie auch besonders schwere Einsätze abarbeiten und verkraften, wie zwei Verkehrsunfälle mit jungen Menschen, von denen zwei nur noch tot geborgen werden konnten. Außerdem traf die Pandemie auch unsere Feuerwehren, die kaum Dienste und Ausbildungen absolvieren konnten und auch auf Höhepunkte des Feuerwehrjahres wie Tage der offenen Türen oder die Teilnahme an Umzügen und Festen verzichten mussten. Besonders schade war, dass das 190. Jubiläum der Feuerwehr Braunsbedra nicht wie geplant stattfinden konnte.

Die Feuerwehr, besonders unser Stadtwehrleiter Thomas Schulze, waren im vergangenen Jahr mit dem Thema des ausreichenden Löschwassers in unseren Ortsteilen beschäftigt. Hier haben wir, mit einer im Bau befindlichen Löschwasserzisterne in Frankleben und einem für 2021 in die Haushaltsplanung aufgenommenen Wasserträgerfahrzeug, wichtige Schritte zur Sicherung des Grundschutzes für unsere Bürger erreicht.

Die Kameraden unserer Feuerwehr sind immer einsatzbereit und dafür gilt mein besonderer Dank! Als Verwaltung können wir nur mit der erforderlichen Ausrüstung und Ausstattung dazu beitragen, dass unsere Kameraden die anfallenden Einsätze bestmöglich abarbeiten können. Das haben wir auch im vergangenen Jahr getan und beispielsweise die Umrüstung auf den Digitalfunk abgeschlossen, Ölsperren und einen Kälteschutzanzug für die Wasserrettung und neue Einsatzkleidung beschafft. Auch das neue Tanklöschfahrzeug für die Ortsfeuerwehr Großkayna ist in Arbeit. Als besonderes Weihnachtsgeschenk erhielten wir Ende Dezember auch den Förderbescheid für das dringend benötigte Hubrettungsfahrzeug mit einer Fördersumme von 270 T€.

Auch wenn das kameradschaftliche Leben im letzten Jahr aufgrund der Umstände zu kurz gekommen ist, hat doch die großzügige Zuwendung der Geiseltaler Wohnungsgesellschaft mbH (GW) in Höhe von fast 11.000 € dazu beigetragen, die Jugendarbeit aufrecht zu erhalten, die Mitgliederwerbung zu verbessern und kleinere Kameradschaftsabende zu ermöglichen. Als Dank für dieses Engagement wurde die GW als „Aktiver Unterstützer der Feuerwehr Braunsbedra“ ausgezeichnet.

 

Die GW hat aber nicht nur für die Feuerwehr gespendet, sondern auch unsere ortsansässigen Vereine unterstützt, die ebenfalls von der Coronapandemie schwer getroffen waren. Ein Großteil der ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen, sportlichen Wettkämpfen, des Sports allgemein, bis hin zu Versammlungen, konnte nicht stattfinden. Diese Situation belastet unsere Vereine nach wie vor und umso wichtiger sind solche Sponsoren. Die Ehrenamtlichen leisten nicht nur im Sport, dem Gemeinwesen und der Kultur wichtige Arbeit, sie bringen die Menschen zusammen und schaffen sozialen Zusammenhalt. Die Auswirkungen der Pandemie haben uns allen noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig dieses soziale Engagement ist. Ich danke allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement und bin sehr froh, dass unsere Vereine weiterarbeiten und auch mit neuen Ideen den Auswirkungen der Pandemie trotzen.

 

Sehr engagiert arbeitete auch unsere Bibliothek im letzten Jahr. Mit ihrer aktiven Arbeit beweist sie jedes Jahr aufs Neue, dass man es schaffen kann, die Menschen, besonders die Kinder, für das Lesen zu begeistern. Lesen ist der Schlüssel zum Wissen und das nimmt unsere Bibliothek sehr ernst. Mit vielen Aktionen, wie dem Lesesommer, dem Vorlesetag oder der Unterstützung der „Anna-Hood-Gang“ werden besonders Kinder direkt angesprochen. Die Kooperationen mit Schulen und Kitas festigen diese Verbindung. Auch während der Pandemie konnte unsere Bibliothek nicht zuletzt durch ihre Online-Angebote weiter genutzt werden.

Die aktive Arbeit unserer Bibliothek wird auch durch unseren Stadtrat unterstützt, indem die notwendigen Mittel zur Aktualisierung des Buchbestands im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden und indem nach wie vor die Leistungen unserer Bibliothek kostenlos unseren Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Dafür danke ich unserem Stadtrat. Ein besonderes Dankeschön geht auch an die Leiterin unserer Bibliothek Frau Wust und ihre Mitarbeiter.

 

Ein großes Dankeschön richte ich auch an unsere Erzieherinnen und Erzieher, sowie die Leiterinnen in den Kitas unserer Stadt. Das Jahr 2020 hat auch deren Arbeit auf den Kopf uns alle vor neue Herausforderungen gestellt. Sie haben diese Aufgaben sehr gut gemeistert und sich auch während der Zeit des Lockdowns um „ihre“ Kinder und ihre Einrichtung gekümmert. Viele neue Ideen wurden umgesetzt und auch in Eigenleistung viel gearbeitet, um die Einrichtungen zu verschönern oder neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder zu schaffen.

Ich danke an dieser Stelle aber auch allen Eltern, die in der schweren Zeit der coronabedingten Schließungen die Doppelbelastung von Beruf und Familie stemmen mussten. Diese Zeit hat deutlich gemacht, dass die Betreuung und besonders Förderung der Kinder eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist, der sich unsere Erzieher täglich gern und mit hoher Kompetenz stellen.

 

Auch für meine Mitarbeiter in der Verwaltung hat sich im letzten Jahr die Arbeitsweise geändert. Trotz der aufkommenden Pandemie mussten wir versuchen, den Spagat zwischen der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Verwaltung, dem Schutz unserer Mitarbeiter und deren zusätzlichen privaten Herausforderungen, wie der Kinderbetreuung zum Beispiel, zu stemmen. Meine Mitarbeiter haben mit Schichtarbeit, Arbeitszeitverlagerung, Nutzung digitaler Arbeitsmittel oder angepassten Arbeitsabläufen dafür gesorgt, dass die Belange der Bürger weiterhin abgearbeitet werden konnten. Ich danke meinen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Flexibilität.

So konnten neben den täglichen Herausforderungen beispielsweise auch zahlreiche Baumaßnahmen umgesetzt oder vorangebracht werden. Die Innenraumsanierung der Turnhalle Großkayna und deren erneuerte Elektroanlage konnten fertiggestellt werden. Die derzeit größte Baumaßnahme der Stadt die Handballhalle in Frankleben konnte weiter vorangebracht werden, so dass sie kurz vor ihrem Abschluss steht. Dort konnte auch der Auftrag für den Einbau einer Löschwasserzisterne erteilt werden. In der Sportanlage Krumpa wurden Lichtanlagen erneuert und die umfangreiche Dachsanierung konnte beginnen, deren Abschluss im Frühjahr erfolgen wird. In Roßbach wurde der nächste Abschnitt der Fassadensanierung abgeschlossen und auf dem Gelände des neuen Domizils der Stadttechnik wurde eine Lagerhalle errichtet. Zwischen dem Industriegebiet Großkayna/Frankleben und dem Runstedter See wurde eine Lücke im Radwegenetz geschlossen. Der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen in Frankleben und Braunsbedra wurde planungsseitig abgeschlossen und die Realisierung soll in diesem Jahr mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Saalekreis erfolgen. Für alle sichtbar ist auch die Entwicklung des Stadtzentrums weiter vorangeschritten. Mit der besseren Anbindung an die Merseburger Straße im Zuge des Neubaus des Kreuzungsbereichs Merseburger/Freyburger Straße ist der nächste Bauabschnitt nach der Sanierung des REWE-Marktes in der Umsetzung. Damit wird das Stadtzentrum weiter aufgewertet und die dortigen Versorgungsmöglichkeiten werden besser erreichbar.

 

Auch in unseren Kitas ist im vergangenen Jahr Einiges passiert. In der Kita Großkayna wurde eine neue Küche eingebaut. Zahlreiche Renovierungen und Erneuerungen von Gruppenräumen, einem Bad, Flur- und Eingangsbereichen oder Treppenhäusern waren nur durch unsere schlagkräftige Stadttechnik und unseren Bautrupp zu realisieren. Meinen Dank an unsere Mitarbeiter in der Stadttechnik, die darüber hinaus auch die Zaunanlage des Friedhofes Neumark erneuert und die Wege im Stadtpark saniert haben.

Der Stadtpark hat im letzten Jahr auch eine neue Parkeingangstafel erhalten, welche durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren ermöglicht wurde. Zusammen mit den sanierten Wegen und dem Parkaktionstag ist uns wieder eine Verschönerung des Areals gelungen. Ich danke allen Bürgern, Vereinen und Sponsoren, die sich mit uns gemeinsam um unseren schönen Stadtpark kümmern.

 

Das Geiseltal hat sich in den letzten Jahren weiter zu einem touristischen Anziehungspunkt entwickelt. Auch wir stellen zum Beispiel mit unserer Touristinformation an der Marina einen wichtigen Anlaufpunkt für Besucher und Gäste. Wir haben aber auch weiter investiert und den Aussichtspunkt in Krumpa erneuert. Außerdem wurde die Sanierung des Aussichtsturms in Neumark, eines der Wahrzeichen des Geiseltales, in Angriff genommen und soll in diesem Jahr umgesetzt werden. Besonders wichtig ist, dass wir auch die Belebung der Marina voranbringen. Nachdem nun die rechtlichen Voraussetzungen an der Promenade geschaffen werden konnten, sind bereits die ersten Grundstücke verkauft und neben der Strandbar und dem Fahrgastschiff mit seinen Einrichtungen, stehen weitere Investoren in den Startlöchern. Besonders gefreut hat mich, dass wir kurz vor Jahresende den lange vorbereiteten Förderbescheid für die Sanierung eines Teils der Geiseltalstraße und des Schiefweges erhalten haben. Das Land Sachsen-Anhalt fördert diese Maßnahme mit über 6 Mio.€ und wir schaffen damit eine bessere Anbindung der Marina und erneuern endlich den desolaten Bahnübergang in Neumark.

 

Die Auswirkungen der Coronapandemie haben auch die Stadt schwer getroffen. Neben der ohnehin sehr angespannten Haushaltslage sind zusätzlich erhebliche Einnahmeausfälle zu verzeichnen gewesen. Dennoch haben wir viele Projekte realisiert. Dafür bin ich allen Beteiligten dankbar.

 

Auch in unseren Gesellschaften ist im vergangenen Jahr viel passiert. Die GW hat weiter intensiv in die Sanierung unseres Wohnungsbestandes investiert, was sich auch im Stadtbild deutlich bemerkbar macht. Außerdem konnte sie mit dem Neubau des Servicewohnens am Stadtpark ein wichtiges Projekt fertigstellen, was uns schon viele Jahre begleitet hat. Dieses Objekt deckt einen wichtigen Bedarf der älteren Bevölkerung unserer Stadt uns konnte im Dezember durch unsere Senioren-Wohn und Pflege GmbH in Betrieb genommen werden. Die nahezu komplette Auslastung schon zu Beginn zeigt, wie wichtig dieses Projekt war. Viele ältere Bürger können hier bedarfsgerechten Wohnraum finden, der ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht und mit der Tagespflege auch soziale Kontakte und Beschäftigung bietet. Ich danke der GW für die Realisierung dieses Projektes und den Mitarbeitern unseres Pflegeheims, besonders dessen Geschäftsführerin Frau Holzmann für die Ausstattung, den Betrieb und die liebevolle Betreuung der Bewohner.

 

Der ZWAG hat die Anbindung des Geiseltals an das Fernwassernetz weiter vorangetrieben und auch mit einigen Baumaßnahmen, wie zum Beispiel im Stadtzentrum oder in der Herwegstraße, die Sicherheit und Stabilität des Wasser- und Abwassersystems gefestigt. Die EWAG hat den Ausbau des Fernwärmenetzes weiter vorangetrieben und arbeitet stetig an der sicheren und zukunftsfähigen Fernwärmeversorgung unserer Bürger.

 

Ich danke allen Mitarbeitern unserer Unternehmen und Einrichtungen für ihre Arbeit im letzten Jahr!

 

Wir werden auch in diesem Jahr weiter an der Entwicklung unserer Stadt arbeiten. So haben wir einen Förderbescheid für die Erstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes erhalten, womit wir die Stadtentwicklung der nächsten Jahre erarbeiten werden. Besondere Schwerpunkte werden hier die Schaffung von Wohnbauflächen aber auch die Weiterentwicklung unseres Wohnungsbestandes sein. Begonnen haben wir bereits mit einem Konzept zur zukünftigen Ausrichtung unserer Friedhöfe. Auch unser Postplatz, als zentraler Platz in der Stadt soll eine Neugestaltung erfahren, hier hoffen wir auf Fördermittel über die LEADER-Förderung.

 

Auch wenn uns die Coronapandemie und deren Auswirkungen noch eine Weile beschäftigen werden, sollten wir doch zuversichtlich bleiben und aktiv die Gestaltung unserer Heimat vorantreiben.

 

Mit einem herzlichen „Glück Auf“

 

Ihr Bürgermeister Steffen Schmitz